Der mexikanische Totentag aus kindlicher Perspektive

Dieses Bild hat meine Tochter vor fast zwanzig Jahren gemalt, kurz nachdem wir in Mexiko das erste Mal den „Dia de los Muertos“ die mexikanische Version unseres Allerheiligen/Allerseelen, erlebt hatten. Seitdem steht das Bild in meinem Regal und von Zeit zu Zeit schaue ich es mir intensiv an. Ich bin immer wieder erstaunt, wie genau sie diese mexikanische Tradition erfasst hat. Zwei indigene Frauen befinden sich offensichtlich auf dem Weg zum Friedhof, um dort der Verstorbenen zu gedenken. Sie werden von zahlreichen Kindern begleitet, die Kleinsten sind auf dem Rücken fest gebunden. Im Hintergrund befinden sich auf der linken Seite eine Pyramide und auf der rechten Seite eine Kirche, in diesem Spannungsverhältnis zwischen vorspanischer Tradition und christlichem Erbe der Eroberer befindet sich Mexiko bis heute. Außerdem stellen zwei übergroße Maiskolben das Grundnahrungsmittel der Mexikaner im Allgemeinen dar: Ohne Tortilla ist keine Mahlzeit denkbar. Über allem thront der Totenkopf, der daran erinnert, dass der Tod Teil unseres Lebens ist.

Wie schön, dass dieses Bild alle Umzüge überstanden hat und bis heute bei mir ist.

Claudias Lieblingsschmuckstück

Meine Freundin Claudia arbeitet als Psychiaterin in der Nähe von Heidelberg. Als ich sie bat, ihr Lieblingsschmuckstück anzulegen, um sie damit fotografieren zu können, zögerte sie nicht lange. Sie nahm das Armband ihrer Mutter aus einer Schublade heraus: ein wunderschönes breites Silberarmband, das von einem Goldschmied in einer alten Goldschmiede Technik gefertigt wurde. Jedes Element wurde ziseliert und bekam dadurch einen dreidimensionalen Charakter. Das Armband besteht aus mehreren identischen Elementen, die durch Ösen miteinander verbunden sind, um die Beweglichkeit des Schmuckstücks zu gewährleisten. Mit diesem Armband hielt Claudias Vater um die Hand seiner zukünftigen Frau an, es handelt sich also um ein außergewöhnliches Verlobungsschmuckstück.
Leider verlor Claudia ihre Mutter sehr früh, als sie selbst noch ein Teenager war. So ist das Armband ein ganz wichtiges Erinnerungsstück, das ihr von ihrer Mutter geblieben ist und sie beim Tragen gedanklich mit ihr verbindet.