79. Tag: Selbstportrait

79. Tag: Selbstportrait
Dieses Selbstportrait habe ich in Erlangen, iim Süden Deutschlands, gefunden. Wer war der Autor? Welcher Impuls hat ihn dazu gebracht, dieses Portrait auf die südliche Stadtmauer zu malen? Das Selbstportrait war schon immer eine wichtige Auseinandersetzung eines Malers mit sich selbst, nicht nur mit dem eignen Aussehen, sondern auch mit der eigenen inneren Verfassung. Ich bin durch die Straßen gelaufen und habe nach einem Gesicht Ausschau gehalten, dass dem an der Mauer gleicht. Ich habe mich gefragt, in welcher Stimmung er war, als er dieses Abbild seiner Selbst dort an die Mauer gemalt hat. Gefunden habe ich ihn nicht, den Autor dieses interessanten Selbstportraits. Ich werde weiter nach ihm suchen.
(Erlangen – Südliche Stadtmauer)

62. Tag: Du bist was du isst…

62. Tag: DU BIST WAS DU ISST…
Dieser Mann, der sich beim genauen Hinsehen als Skelett herausstellt, brät Hamburger, von denen ein grüner Dampf ausgeht. Der Dampf scheint hochgiftig zu sein, denn der Koch arbeitet mit Schutzanzug samt Atem- und Sichtschutzmarke. Eine Schachtel auf der rechten Bildhälfte ist mit einem eindeutigen Schriftzug versehen, den wir alle kennen. Wie oft nimmt man mangelnde Zeit als Ausrede sich kein gesundes Essen zuzubereiten! Dabei würde es fast genauso schnell gehen, eine Zwiebel zu schälen, diese anzubraten, ein paar Tomaten und eine Paprika dazuzugeben, wie die Pizza aus dem Tiefkühlfach zu nehmen, sie von allen Verpackungen zu befreien und sie auf ein Backblech zu legen.
Morgen ist Sonntag und es gibt keine Ausrede: Gesundes Essen, wir sind im Anmarsch!
(Mainz – Kastell)

50. Tag: Sehnsucht danach ein Vogel zu sein!

50. Tag: SEHNSUCHT DANACH EIN VOGEL ZU SEIN!

Dies ist der 50. Tag meiner 100 Tage Street Art Herausforderung. Viele Leute fragen mich : Warum tust das ? Was hat das mit der Herstellung von Schmuck zu tun? Nun: Ich wollte das schon sehr lange machen. Vor einigen Jahren, als ich noch in Mexiko lebte, fing ich an Street Art zu beobachten und Fotos davon zu machen. Ich liebe es, wie Menschen auf diese Art versuchen ihre Umwelt zu verschönern oder politische Aussagen zu machen. Es ist nicht nur das große Wandbild des schon anerkannten Künstlers, das meine Aufmerksamkeit erhält , sondern auch die kleine Schablone, die irgendwo fast versteckt angebracht wurde. Ich habe viel gelernt, weil ich die Stadt in der ich lebe, aufmerksam betrachten muss. Ich mag die tägliche Routine: man wird nur besser, wenn man etwas immer und immer wieder tut. Es liegen 50 weitere Tage vor mir und ich bin sicher, dass diese Übung sich danach in meiner Arbeit als Goldschmiedin widerspiegeln wird.
(Skalitzer Straße, Berlin Kreuzberg)

43. Tag: Wie viele noch?

43. Tag: Wie viele noch?

Es scheint so als hätte sich am 18. April 2016 die bisher schlimmste Flüchtlingskatastrophe überhaupt im Mittelmeer ereignet. Nahezu 900 Menschen sind ertrunken. Wie immer befanden sich viel zu viele Menschen auf viel zu kleinem Raum.Unvorstellbar ist für mich allein, mit so vielen Menschen auf so kleinem Raum zu sein. Noch unvorstellbarer ist die Angst der Menschen und die Ungewissheit, ob sie je an ihrem Ziel ankommen. Wie lange werden wir noch bei diesen Unglücken zusehen und uns darüber unterhalten, ob eine Integration klappen kann? Im Augenblick geht es doch eigentlich nur um’s Überleben!
(RAW – Area, Berlin Friedrichshain)

38. Tag: Wer wird der nächste sein?

38. Tag: WER WIRD DER NÄCHSTE SEIN?
Plötzlich blicken mir an einer von mir sehr frequentierten S – Bahn Station, die drei letzten Präsidenten der USA entgegen. Sind die Nachrichten so präsent in meinem Kopf, dass ich sie erst jetzt hier entdecke? Oder wurden sie erst kürzlich dort hingezaubert? Reagan, Clinton und Bush stehen mir jedenfalls in Kleinformat gegenüber! Reagan schwingt in der Rechten einen Revolver und hat sporenbesetze Stiefel an. Bush schwingt eine Fahne in der Linken und hat zu allem Überfluss noch einen Heiligenschein über sich schweben. Clinton steht in der Mitte und scheint die beiden wie ein geduldiger Vater zügeln zu wollen. Wer wird wohl der nächste sein? Und wie sollte Clinton das noch schaffen, Trump in Zaum zu halten, wo er doch gar keine Hand mehr frei hat? Es bleibt spannend und für mich, die ich deutsche Wahlkämpfe und Frau Merkels Raute gewöhnt bin, bleibt der amerikanische Wahlkampf seltsam fremd und erinnert eher an lateinamerikanische Telenovelas als an realpolitisches Geschehen.
(S – Bahn Station Savignyplatz, Berlin Charlottenburg)